Vanille ist Silber, Pfeffer war Gold
Guten Geschmack kann man nicht kaufen? Von wegen. Man muss allerdings wissen, wo man ihn bekommt – das war schon immer so. Selbst Christoph Columbus hat einst Forschungsreisen unternommen, um Seewege für den Direktimport von Gewürzen nach Europa zu finden.
Auch wenn es nicht ihm, sondern erst Vasco da Gama gelungen ist, Pfeffer aus Indien einzuschiffen, rechtfertigte die Aussicht auf Erfolg die Anstrengungen – die bunten Körner wurden nämlich eins zu eins mit Gold aufgewogen. Denn während Pfeffer heute aus keiner Küche mehr wegzudenken ist, galt er lange Zeit ein echtes Statussymbol.
Dieser Umstand bedeutete aber, dass die Demonstration von Reichtum anhand übermäßig gepfefferter Speisen wohl nicht immer mit gutem Geschmack verbunden war. Schließlich kommt es bei den Früchten der Klettersträucher auf hohe Qualität und Reinheit an, wobei die feine Dosierung sowohl für das Aroma als auch die Schärfe entscheidend ist.
Heute hat sich der Preis der meisten Gewürze längst auf einem leistbaren Niveau eingependelt. Unabhängig davon, ob man nun auf der Suche nach Pfeffer, Muskatnuss oder Kardamom ist, gilt jedoch mehr denn je: Qualität kostet. Gute Ernten sind nämlich nicht nur wetterabhängig, sondern oft auch mit ungeahntem Aufwand verbunden.
So müssen sich etwa Vanillebauern nicht nur um ihre Pflanzen, sondern auch um deren Bewachung kümmern. Mit einem Kilopreis von über 600 Euro sind die schwarzen Schoten nämlich deutlich mehr wert als Silber. Das beliebteste Gewürz für Süßspeisen aller Art ist deshalb etwa im wichtigsten Exportland Madagaskar immer häufiger das Ziel von Dieben.
Vanilleschoten entfalten ihr volles Aroma erst in den letzten zwei Monaten an den Stauden – in dieser Zeit gilt es die Pflanzen oft Tag und Nacht zu beschützen. Das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen der besondere Geschmack unserer Produkte verbunden ist, gehört für uns zur Van den Berg-Philosophie – genauso wie die Weitergabe dieses Wissens.